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Zuviel der Ehre

Rote Ohren für Don Jupp: Gesellschaftsspiel Trainerentlassung in Gladbach

Selbst die Rheinische Post, der auf vielen Werbetafeln präsente Medienpartner des Vereins, schrieb im Vorfeld, die Borussia müsse brennen, sonst sei Gefahr im Verzug. So groß war die Angst vor dem Untergang mit dem Ehrenmann Don Jupp Heynckes, der von der Boulevardpresse zuletzt nur noch Don Flopp genannt wurde. Nebenbei arbeiteten sich die heimischen Gazetten an der Verleihung eines Karnevalsordens für den Ost-Kult-Trainer Hans Meyer ab, der als Eiserner oder Lustiger Hans durch die Sportmedienlandschaft schunkelt. Er bekam den »Närrischen Maulkorb« von gleich drei niederrheinischen Karnevalsgesellschaften verliehen. Von soviel Respekt in Gladbach träumte Jupp Heynckes, inzwischen wütend und fuchtelnd auf der Trainerbank sitzend, seit Monaten.

Nach dem engagierten, aber mageren 0:0 der Gladbacher gegen die Nürnberger hieß es, die Pressevertreter würden mit ihrer Schmutzkampagne gegen Heynckes vielleicht dafür sorgen, daß der Jupp eventuell keine Lust mehr habe, am Samstag gegen Bielefeld auf der Bank zu sitzen. Der lustige Hans kommentierte artig bis schleimig, daß es um die Borussia doch eigentlich gut bestellt sein müßte. Dann machte Heynckes mit hochrotem Kopf einen Express-Reporter mundtot. Das muß dem Meyer gefallen haben. Flachsend verließ er mit seinen Begleitern den Nordpark.

Am nächsten Tag ging alles ganz schnell. Heynckes ließ seinen Dienstwagen, einen schwarzen Audi A 6, zur Tankstelle bringen. »Der Wagen ist frisch gewaschen und aufgetankt«, verkündete er – das symbolische Ende der Dienstzeit »eines Ehrenmannes«. Sportlehrer Josef Heynckes wurde mit einer Beerdigungsfeier verabschiedet. Wie von der bösen Presse vorausgesagt, ist der im Winter verpflichtete Kotrainer Jos Luhukay Cheftrainer.

Die Rheinische Post verkündete in einem Exklusivinterview mit Jupp Heynckes die wahren Gründe. Es habe in den letzten Monaten Morddrohungen gegen den Trainer gegeben. Heynckes: »Am vergangenen Wochenende hat dies eine Dimension erhalten, die ich meiner Frau nicht länger zumuten kann.« Kommentar der Zeitung: »Jupp Heynckes verließ Borussia Mönchengladbach, wie er im Sommer gekommen war: höflich, voller Verantwortungsgefühl, mit besten Manieren.« Ein Mann, der nicht mehr in diese Zeit passe. Das Geschäft Fußball sei »eine Spielwiese geworden für jene, die die Welt in schwarz und weiß, in Helden und Versager einteilen. Und solche, die persönliche Beleidigungen mit Kritik verwechseln und Vollidioten Argumente geben, die mit Gewalttaten drohen.«

Daß Heynckes zuletzt auch mit verantwortungsvollen Pressevertretern wie dem dpa-Journalisten Roland Leroi kein Wort mehr wechselte, weil dieser die sportlichen Mißerfolge kritisch bewertet hatte, unterschlägt dieser Kommentar genauso wie die schlichte Tatsache, daß dem wirtschaftlich sehr gesunden Unternehmen Borussia Mönchengladbach seit Jahren eine Mannschaft fehlt, die ansehnlichen Fußball spielt. Die Vereinsführung hat sich Heynckes genauso ausgeliefert wie zuvor bereits Dick Advocat. Der Niederländer kaufte sämtliche Ersatzbänke Europas leer und verschwand nach nur fünf Monaten wieder. Nun allerdings kamen auch 20000 Zuschauer weniger als gewöhnlich. Ähnlich wie beim 1.FC Köln scheint der Verein vergessen zu haben, daß die Grundlage des Spiels auf dem Platz zu finden ist und nicht in den Bilanzen.

Es gibt Gegenbeispiele im bezahlten Fußball: Aachen, Mainz oder Cottbus. Der Fall Heynckes hat nichts damit zu tun, daß Ehre aus der Mode gekommen ist, auch nichts mit einer umsichtigen Vereinsführung. Über die Vernebelung solcher Tatsachen sind schon ganz andere Vereine abgestürzt.

Quelle: http://www.jungewelt.de/2007/02-02/004.php

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Andreas Geil - PR-Berater, Journalist, Pressesprecher, Online-Marketing-Manager IHK

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