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Gebrauchsanweisung für die Welt: Über das Reisen in widersprüchlichen Zeiten und Welten

Renzension über das neue Buch von und Interview mit Andreas Altmann

Andreas Altmann aber geht aufs Ganze, die Welt muss es sein. So führt ihn auch die Aspekte Moderatorin und Altmannfreundin Luzia Braun geschickt durch den Abend, mit teils provokanten und teils gespielt provokanten Fragen zum Inhalt des Buches. Auch wenn der HR Online Altmann auf seiner Specialseite zur Buchmesse 2012 als den neuen Kerouac feiert, wirkt das Buch an bestimmten Stellen nicht fertig erzählt, überschlägt sich die Handlung und kommt oft zu dem Punkt, wo nur einer der Held oder Frauenheld sein kann: Andreas Altmann.

Auf der anderen Seite räumt Altmann mit Phrasen, Gutmenschentum und dem Edelrucksacktouristen gründlich auf. Wenn er seine Textpassagen liest, erschließt sich die Qualität des Buches erst so ganz. Besonders das weibliche Publikum, was gut gemeint sein könnte, ist dann sehr entzückt.

Nach der Veranstaltung entflieht Andreas Altmann, nach dem er seine Bücher signiert hat, in den Berliner Herbstwind und hinterlässt einen mit widersprüchlich guten Gefühlen.

Andreas Altmann: Gebrauchsanweisung für die Welt. Piper Verlag, München 2012. 212Seiten, 14,99Euro.

Gebrauchsanweisung für die Welt - Interview mit Andreas Altmann

Berlin (Weltexpress). Andreas Altmann stellte in Berlin sein Buch "Gebrauchsanweisung für die Welt", erschienen im Piper Verlag, München, 2012, vor.

Geil: Herr Altmann, nach dem großen Erfolg vom „Scheißleben“, ein sehr persönliches Buch, haben Sie nun wieder ein Reisebuch geschrieben. Eine Anleitung für Ruhelose. Liegt Ihnen das mehr?

Altmann: Wieso denn das? Mir liegt immer das, was ich glaube, schreiben zu wollen, zu müssen. Ich bin ja kein – auch wenn es immer so dasteht – „Reiseschriftsteller“, sondern ein Schreiber, der nebenbei reist. Zudem habe ich das „Scheißbuch“ mit Freuden geschrieben.
Und mit Rachegefühlen. Um all die christlichen und unchristlichen Kinderschinder und Kinderschänder daran zu erinnern, dass sie Kinderschinder und Kinderschänder waren.
Damit sie ihre Verbrechen nicht stillschweigend mit ins Grab nehmen.

 

Geil: Ist „Gebrauchsanweisung für die Welt“ aus der Reihe der Piper-Reisebücher, die sich sonst mit einer Stadt, einer Region oder einem Land auseinandersetzen, nicht eine ziemlich große Herausforderung gewesen?

  

Altmann: Ich weiß nicht, wie andere Kollegen es machen, aber für mich ist jede Zeile, ganz gleich, an was ich mich gerade abarbeite, eine Herausforderung. Ich bin eben Maurer, der nicht pfuschen darf, sondern ein schmuckes Haus (aus Buchstaben) abliefern will.

Geil: Bruce Chatwin hat in seinem unvollendeten Reisehandbuch „Der Traum des Ruhelosen“ davon gesprochen, es gäbe nur zwei Arten von Reisenden – die aus ökonomischen Gründen, oder die aus pathologischen Gründen. Sehen Sie auch diese scharfen Trennungslinien?

Altmann: Hm, Chatwins Behauptung sagt mir nicht viel. Der Satz ist mir zu reißerisch, ich glaube, die Wirklichkeit ist komplexer.

Geil: Für Sie ist Sprache eine zentrale Voraussetzung um andere Länder und Kulturen verstehen zu können. Im Gegensatz dazu arbeiten Sie sich an Paulo Coelho ab, der in einem Interview sagte: „Rede mit dem Fremden, auch wenn du dessen Sprache nicht sprichst.“ Sie bezeichnen Coelho gar als größten lebenden Eso-Esel aller Zeiten. Aber sind nicht viele von Coelhos Leser, Menschen die gerne nach Australien, Brasilien oder Südafrika reisen?

Altmann: Und wenn so? Würde das an PC’s Eseltum etwas ändern? Soll ich die Doofen dieser Welt bekehren? Es gibt ja auch zwei Milliarden, die an heilige Jungfrauen im Himmel glauben. „Dummheit ist“, so Einstein, „unendlich wie das Universum.“ Wie steht es in der Subway von New York geschrieben, der berühmte Grafitto: „One billion flies can’t be wrong! Eat shit!“ Im Frühjahr wird übrigens ein neues Buch von mir veröffentlicht, „Dies beschissen schöne Leben“. Da berichte ich wieder über Paulo, den Sülzeschmied. Der Clou: Über Umwege habe ich erfahren, was sein eigener Verlag (Diogenes, der ihn im deutschsprachigen Raum herausbringt) über ihn denkt. Zum Schreien komisch.

Geil: Wie soll man den heutzutage Reisen? Sie schreiben in dem Buch: „Ich mag die Gutmenschen nicht, sie sind mir zu gut. Ich misstraue ihnen, vielleicht tragen sie nur die Maske des Guten…“

Altmann: Wie „man“ reisen soll, kann ich nicht sagen. Aber es würde völlig genügen, wenn jeder, der unterwegs ist, eine volle Ladung Neugierde, Freundlichkeit, Welthunger, Lebenshunger und eine Brise crazyness mitbringt.

Geil: Auf einer Webseite von „Menschen International“ heißt es: „Ethisches Handeln im Alltag kann man als normativen Grundrahmen für das Verhalten zum Mitmenschen und zu sich selbst definieren, wobei häufig Begriffe wie Sitte, Gewohnheit oder Brauch benutzt werden, um eine tugendhafte Grundhaltung zu beschreiben. „Dies wird als grundliegendes Verhalten bei Auslandsaufenthalten angesehen. Was hält der Reisende Altmann davon?

Altmann: Das klingt eine Spur pompös, aber der Grundgedanke stimmt wohl. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob ich den Nebensatz – „,,, wobei häufig Begriffe wie Sitte, Gewohnheit oder Brauch benutzt werden, um eine tugendhafte Grundhaltung zu beschreiben.“ – richtig verstanden haben.

Geil: Sie lassen sich auf über Drogenkonsum auf Reisen aus. Ist der Konsum von
welchen Drogen auch immer, nicht eine sehr individuelle Sache, lässt sich in einer
Gebrauchsanweisung wirklich verallgemeinern?

Altmann: Man muss das Kapitel genau lesen, von Verallgemeinerung kann keine Rede sein. Wer keine Drogen mag, soll die Finger davon lassen. Zudem rede ich laut und deutlich über die möglichen Gefahren. Zudem, was zum Teufel, ist beim Reisen keine individuelle Sache? Ich kann immer nur Vorschläge machen und der Leser kann sie entweder bedenken oder auf den Müll werfen.

Geil: Kommen wir aufs Reisen zurück. Den Massentourismus verteufeln Sie ebenso wie die Gutmenschen. Wie soll man denn heute im 21. Jahrhundert reisen um nicht in der Gebrauchsweisung schlecht wegzukommen?

Altmann: Hui, welch kriegerische Vokabel: verteufeln. Na, so dramatisch sehe ich das nicht, aber klar: Ich stänkere gern, bin ab und zu ein Schandmaul, will bisweilen die Wut rauslassen, will mich wehren gegen die Maßlosigkeiten der Maßlosen, gegen die Scheinheiligkeitstiraden der Allesversteher. Ganz nebenbei: Ich verehre gute Menschen, die Gütigen. Jene Rasse, die ganz ohne die Maske des Gutmenschentums auskommt.

Geil: Letzte Frage. Wohin würden Sie reisen um die Welt neu zu entdecken?

Altmann: Oh, Mann, dafür bin ich viel zu spät dran. Neu gibt’s nicht, alles schon ausgegraben. Das Beste, was ein Schreiber liefern kann, ist ein frischer (neuer) Blick auf die Wirklichkeit.

Von Andreas Geil

Quellen: Weltexpress:

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Joseph Pulitzer (1847-1911), US-amerikanischer Journalist und Verleger

 

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